Einem absoluten Navi-Neuling gleich die zigfach prämierte Deluxe Version TomTom GO 910 in die Hand zu drücken, ist ein bisschen, wie mit Kanonen auf Spatzen zu schießen… Aber wir haben es nunmal geschenkt bekommen, ebenso wie die TCM-Wurfantenne, die im Zubehör mit weiteren 100 Euro zu Buche schlägt, also: ran an den Feind – ich liebe technisches Spielzeug….
Als besagtem Navi-Neuling möge man mir verzeihen, wenn ich vielleicht Dinge erwähne, die den Profis nur ein müdes Gähnen entlocken, aber ich fange trotzdem mal an:
Sehr schöne und einfache Bedienung durch ein 4′“ Touchscreen Display (480×272 pxl, 64.000 Farben) und wenn man erstmal rausgefunden hat, dass man unter „Einstellungen“ die Option „ALLE Einstellungen anzeigen“ hat, findet man auch wirklich alles, was man sucht 😉
Wir haben das TomTom über Bluetooth mit einem Nokia 6230i verbunden. Sofort kann man das TomTom dann auch als ganz normale Freisprechanlage für das Handy nutzen. Das Handy-Telefonbuch lässt sich per Touchscreen ratzfatz auf das TomTom rüberziehen, so dass es über das Display genutzt werden kann. Ebenfalls über Bluetooth lassen sich kompatible Autolautsprecher (diese auch per Audiokabel) oder ein Headset verbinden.
Überhaupt hat das GO 910 einen respektablen Speicher… eine 20GB-Festplatte, wovon 12 GB freier Speicher sind, so dass man sich das eine oder andere Hörbuch (plus Fotos, Songs oder andere Daten) locker draufladen kann, der mp3-Player ist selbstverständlich integriert. Auch der ipod (ab 3. Generation) lässt sich verbinden und dann über das Display steuern.
Die s.g. TomTom Jukebox zur Verwaltung der eigenen mp3-Musik haben wir jetzt allerdings (noch) nicht genutzt – vielleicht hat ja jemand einen Kommentar dazu?
Eigentlich kann ich mir nur vorstellen, dass die mitgelieferte Fernbedienung (!) im Grunde auch nur für die mp3-Bedienung da ist, denn wer bedient schon sein Navi vom Rücksitz aus?
Im Lieferumfang enthalten und bereits vorinstalliert ist umfangreichstes Kartenmaterial von Europa, USA und Kanada, was das GO 910 wohl auch von anderen GO’s unterscheidet, die nur Europa anbieten. Da das GO natürlich wie alle anderen problemlos von Auto zu Auto zu transportieren ist, mag das vielleicht eine schöne Alternative zum umfangreichen Kartenwerk für die USA-Rundreise sein 🙂
Und wenn wir schon bei international sind….
Das GO 910 spricht 36 Sprachen und das in über 50 verschiedenen synthetischen oder realen Stimmen (wobei sich mir ernsthaft die Frage stellt, ob wir das wirklich brauchen…).
Allein die Computerstimmen sind jedoch in der Lage, die Funktion „Umwandlung Text in Sprache“ zu unterstützen, ein recht geniales Feature.
Durch diese Textumwandlung werden sogar Orts- und Straßennamen vorgelesen und als Clou: Empfängt man während der Fahrt eine sms-Kurznachricht, erscheint diese einmal visuell auf dem Display und wird gleichzeitig sogar vorgelesen! Wenn der Absender auch noch im (rübergeladenen) Telefonbuch des Handys verzeichnet ist, wird er auch namentlich genannt!
Wir haben es getestet, die Texterkennung bzw. die Sprachumwandlung funktioniert erstaunlich gut und verständlich! (Unsere Naviteuse heißt übrigens Katrin…)
Wem das normale RDS TMC System nicht reicht und wer rd. 40 Euro p.a. plus jeweilige Handykosten nicht scheut, der kann sich bei TomTom PLUS Verkehrsinfo registrieren lassen und erhält via GRPS so jederzeit überregionale Verkehrsinfos in Echtzeit gesprochen auf sein TomTom („Änderung der Verkehrslage auf Ihrer Route, aktuelle Verzögerung durch Stau: 28 Minuten“). Wir haben das für 4 Wochen zur Probe kostenlos, werden es aber wohl nicht verlängern.
Ich glaube, Radarkamerawarner, tausende von OVI’s, Echtzeit-Wetterinfo sowie Geschwindigkeitswarnung haben andere GO’s auch, daher hier nur die Randinfo. Haben die auch das Buddy-System? Beim GO 910 kann man Bekannte und Freunde als Buddies eingeben und sich deren Position anzeigen lassen bzw. sie irgendwohin einladen.
Zu guter Letzt noch mein persönlicher Eindruck von der Navigation, denn dazu ist das gute Stück ja schließlich da!
Ich muss gestehen, dass ich die optische Anzeige weit besser fand als die gesprochenen Anweisungen, denn Anweisungen wie „nehmen Sie die Ausfahrt, dann nehmen Sie die Ausfahrt“ finde ich etwas überflüssig… Wir haben das GO auf einer Route eingesetzt, die wir im Grunde auswendig kennen, wir wollten jedoch mal sehen, wo Katrin uns so hinschickte. Oh Wunder, es war die gleiche Strecke!
Allerdings fehlten sowohl der Naviteuse als auch der Karte im Display einige seit Jahren gebaute Autobahnteile bzw. -anbauten, in unserem Fall der Übergang von der A 352 auf die A7 Richtung Norden. Nach gut 80 km auf der A7 hat uns Katrin dann mal gesagt, wo wir sind, vorher kein Wort davon, dass die eine Autobahn endet und in die andere übergeht (durchaus mit der Möglichkeit, falsch zu fahren!)
Auch mit einem kleinen Umweg entlang der Route (navigieren über OVI) zu unserem Stamm-McDoof direkt hinter einer AB-Abfahrt hatte das GO Schwierigkeiten. Wären wir den Anweisungen gefolgt, hätten wir unserem Burger zwar winken können, wären aber nie auf dem Hof gelandet („Wenn möglich, drehen Sie um“).
Bei uns in der Gegend hatten wir das Navi auch nur aus Spaß an und da hat uns die Naviteuse leider die abknickende Vorfahrt unterschlagen – wären wir also NICHT abgebogen, wie wir es immer tun, sondern geradeaus weitergefahren, wovon ich ausgehen würde, wenn ich nichts anderes höre, wären wir in einer Sackgasse in der Altstadt gelandet – mmh…
Dafür dass wir wirklich nur einfachstes verlangt haben, muss ich hier eine 3- vergeben.
Und ja, ich hatte das GO vorher per Dockingstation am PC und habe die neuesten Infos runtergeladen und nebenbei eine Sicherungskopie gemacht.
Als wir im Osterstau Katrin dann abfahren ließen, um uns eine Umgehung zu suchen, auf der wir dann leider wiederum auch im Stau standen, wollte ich gerne mal aus der Karte herauszoomen, um mal einen groben Überblick zu bekommen, wo wir waren, damit man vielleicht irgendwie ‚quer rüber‘ fahren konnte – schließlich kannten wir ja die Strecke. Das gelang mir aber irgendwie nicht, zumindest nicht so, dass es den guten alten Blick in die Karte hätte ersetzen können. Möglicherweise war es aber auch einfach ein Bedienerfehler bzw. Gewöhnungssache 😳
Alles in allem ein Wahnsinnsteil, mit tausenden von Features, die man im Grunde gar nicht braucht und wovon man nur wenige wirklich dauerhaft nutzen wird, aber auf jeden Fall ist es was für jemanden, der technisches Spielzeug mag :o))
*update* Bilder finden sich in der Galerie.
iviz
11. April 2007 — 13:17
Hallo bidi,
ja man muß sich an die Eigenheiten seine tomtoms gewöhnen, wie bei one, denke ich ist der Blick auf das Display unerlässlich um tatsächlich richtig gut geführt zu werden.
iviz
Peter
5. April 2008 — 07:57
wir haben das gleiche Gerät und sind prinzipiell recht zufrieden. Großes Manko, (unsere Naviteuse heisst Gaby) Gaby sagt die Abbiegungen zu ungenau und teilweise zu spät an. Richtig problematisch wirds bei Autobahnausfahrten, da diese mehrere hundert Meter lang sind, sagt Gaby erst „jetzt abbiegen“, wenn man schon längst keine Chance mehr hat auf die Ausfädelspur zu fahren. Aber ich habe Gaby verstummen lassen und orientiere mich an Schildern un der Optik auf dem Navi, damit gehts super.
der Peter
PS: wo finde ich eigentlich die Updates?
iviz
5. April 2008 — 14:48
updates bei tomtom gibt es nur via tomtom Home über den PC. Die Software sollte beim Navi dabei liegen und wird via internet selber auch aktualisiert.
Sagt das 910 Ausfahrten auf Autobahnen nicht auch erstmal 2 km vorher an?