Wenn man denn von BMW Freikarten bekommt, dann sollte man die Chance auch nutzen und sich die mitteldeutsche Automobilmesse in Leipzig anschauen. Gesagt, getan, also den Freitag genutzt und einen Ausflug nach Leipzig gemacht.
Die OEMs sind in Leipzig mittlerweile alle recht umfangreich vertreten. Von Audi über BMW, Mercedes, VW, Seat, Skoda, Porsche bis zu Chevrolet, Hyundai, Nissan, Honda, Lexus und Toyota ist alles vertreten was auf dem deutschen Markt erhältlich ist. Die Auswahl reicht also vom Kleinwagen bis zu potenten Sportwagen. Lediglich die ganz großen Namen wie Ferrari, Lamborghini, Bentley & Co sind noch nicht im Osten vertreten.
Mein kleiner Messerundgang hat über 300 Bilder hervorgebracht, davon finden sich viele in der 1er-bmw-info.de Galerie. Einige Anmerkungen möchte ich bei der Gelegenheit auch gleich loswerden.
Citroën überzeug einmal mehr mit dem C4 Picasso, gelungener Mini Van mit schickem Design. BMW zeigt den X5, 3er Coupé und Cabrio, sowie Sport Edition vom Einser. Der Stand, eher kleiner, hatte leider nur ein einziges 3er Coupé ausgestellt.
Der Fiat Bravo enttäuscht, zwar schickes Design aber nur mäßiger Innenraum.
Peugeot und Citroën zeigen ihren neuen SUV, der insgesamt recht ansprechend aussieht, aber wohl etwas zu spät auf den Markt kommt.
Kia zeigt den Golf-Gegner Cee’d und demonstriert den neuen Anspruch der einstigen Billigmarke aus Fern-Ost. Mit einem Fiat kann es der Cee’d alle mal aufnehmen, nicht nur vom Styling her.
Subaru stellt gleich mehre neue B9 Tribeca aus, der durchaus hochwertig wirkende SUV dürfet aber bei uns doch eher selten anzutreffen sein.
Einen sehr soliden Eindrück kann der neue Skoda Fabia hinterlassen, seine Optik ist deutlich frischer und auch sonst macht sich die einstige billig Marke von VW ganz gut. Die Mutter aus Wolfsburg zeigt erstmals den neuen Golf Variant, der mit seiner neuen Heckansicht nun langsam auch in Richtung Livestyle Kombi geht.
Audi fährt den neuen A5 / S5 ganz groß auf, lässt aber nur einzelne Leute an und in die Autos (ich hatte Glück, ein paar Minuten durfte ich im neuen Coupé Platznehmen). Das Coupé sieht wie aus einem Guss aus und macht Lust auf die erste Probefahrt. Das Cockpit erinnert sehr stark an Audi A6, der Kofferraum ist recht üppig und die Sitzlehnen lassen sich auch umlegen. Viel Platz für Mitreisende darf man aber dennoch nicht erwarten. Nach Aussage des Verkäufers wird es vorerst keinen kleinen Diesel geben, lediglich der 2,7TDI wird in naher Zukunft nachgereicht. Ein Cabrio ist aber beschlossene Sache und dürfte dann auch mit Stoffdach kommen.
Der neue Smart wirkt erwachsener, es gehen vier Becks Kisten in den Kofferraum, der Innenraum ist nicht mehr ganz so hip. Mercedes nutzt die Messe für die Präsentation der neuen C-Klasse. Auch beim zweiten Blick auf den Verkaufsschlager aus Stuttgart, will er mir im Innenraum nicht gefallen.
Der Twingo ist tot, es lebe der Twingo. Renault hat es endlich übers Herz gebracht und den Twingo komplett erneuert. Seinen ursprünglichen Charm hat er allerdings etwas eingebüßt, die merkwürdigen und unpraktischen Türgriffe durfte er aber behalten.
Brilliance, die neue Automarke aus China ist mit vielen Modellen auf der AMI vertreten. Alle haben eines gemeinsam, einen für meine Begriffe äußerst unangenehmen Innenraumgeruch. Die Fahrzeuge machen auch sonst bisher keinen wirklich hochwertigen Eindruck und liegen noch deutlich hinter der koreanischen Konkurrenz zurück. Vermutlich dürfet aber die Lernkurve der chinesischen Autobauer, nicht zu letzt wegen zahlreicher Joint Ventures mit deutschen Firmen, recht steil verlaufen.
Bei Toyota zeigt man die ganze Palette an Fahrzeugen, inklusive dem neuen Lexus IS220d.
Doch auch bei den Japanern, genauso wie bei Chrysler & GM ist das Thema Innenraumgestaltung noch lange nicht auf dem Niveau von Audi, BMW & Mercedes.
Honda ist da keine Ausnahme, stellt aber den Ausnahme-Golf-Klasse-Kämpfer Civic Type R offiziell vor.
Die wohl größte Überraschung der AMI in meinen Augen ist aber ein Kölner Produkt. Der neue Ford Mondeo übertrifft die Erwartungen im Innenraum um Längen, selten hat ein Brot & Butter Auto so ernsthaft nach Qualität ausgesehen wie der neue Mondeo. Generell scheint Ford Deutschland auf gutem Weg zu sein, was die Qualität der Fahrzeuge angeht. Das Styling des Mondeo mag nicht jedem gefallen, aber er dürfte die untere Mittelklasse kräftig aufwirbeln, der Preis ist jedenfalls heiß und den Kölnern fehlt eigentlich nur noch ein kleiner SUV zur Glückseligkeiten.
Insgesamt ist die AMI eine gelungene, überschaubare und an einem Tag ausführlich begehbare Automobilmesse. Bei einem maximalen Eintrittspreis von 10 Euro ist das Vergnügen sogar bezahlbar.
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